Ba3_2020/21 Lektüreauftrag Langeveld. Fragen zu Teil 1 „Enige taalkundige
begrippen“ (S. 19-37)
Anmerkung zur Arbeitsweise: Diese Fragen sollen Ihnen helfen, die Quintessenz des Textes zu
verstehen.
Option 1: Sie können auf NL oder DE antworten. Vorteil: eine Umformulierung mit eigenen
Worten (inter- oder intralingual) hilft zu erkennen, ob Sie den Text wirklich verstanden haben.
Option 2: Sie können die entsprechenden Stellen im Text farblich markieren und die Nr. der
Frage dazu schreiben. Notieren Sie sich dann zu jeder Frage mindestens ein Beispiel auf Deutsch
(oder kontrastiv Deutsch-Niederländisch), um zu überprüfen, ob Sie das Konzept verstanden
haben.
1. Geben Sie eine Definition für „Synonyme”.
Synonyme sind Wörter (oder Sätze) mit derselben Bedeutung und am liebsten auch im selben
Register. Die Wörter/Sätze sind austauschbar und entsprechen derselben Realität.
2. Geben Sie eine Definition für “partielle Synonyme”. Worin unterscheiden Sie sich
von den „strikten“ Synonymen?
Z.B. „fiets“ und „rijwiel“ sind partielle Synonyme. Beide Wörter beziehen sich auf dasselbe, aber
sie gehören zu völlig unterschiedlichen Stilebenen. Sie erfüllen nicht das Erfordernis der
Austauschbarkeit. Es sind also Wörter mit einem anderen Stil, die nicht austauschbar sind.
„Strikte“ Synonyme sind Wörter, die das Erfordernis der Austauschbarkeit erfüllen und völlig
synonym sind, z.B. „dapper“ und „moedig“.
3. Strikte Synonymie gibt es nur auf der Wortebene. Stimmt das?
Stimmt nicht, gibt es auch auf Satzebene, auf der Ebene der Beschreibung einer Situation. Wenn
die von verschiedenen Sätzen beschriebene Situation in der Realität identisch ist, sind diese
Sätze synonym, z.B. „Man en paard noemen“ und „De dingen bij hun naam noemen“.
4. Warum ist das Konzept der Synonymie für Übersetzer relevant? Siehe auch Kapitel 3 von
Langeveld
Es ist wichtig zu wissen, dass man Dinge auf verschiedene Weise schreiben oder übersetzen
kann, aber es ist auch wichtig zu wissen, dass nicht alle Wörter einfach so ausgetauscht werden
können. Mit Synonymen kann man stilistisch Wiederholungen vermeiden. Vor allem muss man
wissen, dass die meisten Synonyme partielle Synonyme sind. Es ist wichtig, den Kontext zu
wissen und zu wissen, welche Wörter in welchem Kontext benutzt werden können. Deswegen
sind Wörterbücher, die auch Kontexten bieten, interessant.
5. Was versteht man unter „Hyponymie”?
Es gibt Unterbegriffe und Überbegriffe. Eine Henne ist ein Huhn ist ein Vogel ist ein Tier. Die
Bedeutung des Wortes „Tier" schließt die des Vogels ein, was wiederum die Bedeutung von
„Huhn“ einschließt. „Huhn“ ist also das Hyponym/Unterbegriff von „Vogel“. Ein „Dachbegriff“
(Überbegriff) umfasst mehrere andere Wörter. So umfasst Tier auch Säugetier, und Säugetier
umfasst Pferd.
6. Geben Sie eine Definition für „Hyponym“.
Ein Wort von spezifischerer Bedeutung als ein allgemeiner oder übergeordneter Begriff, der auf
den Hyponym anwendbar ist. Nennt man auch Unterbegriff. „Elefant“ ist ein Hyponym des
Wortes „Tier“.
7. Geben Sie eine Definition für „Hyperonym”.
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, Ein Wort, dessen Bedeutung die Bedeutung eines spezifischeren Wortes beinhaltet. Nennt man
auch Überbegriff. „Tier“ ist ein Hyperonym des Wortes „Elefant“.
8. Warum ist das Konzept der Hyponymie für Übersetzer relevant?
Bei Kernübersetzungen ist das sehr wichtig. Sie greifen zurück auf einen Überbegriff
(Hyperonym), um etwas verallgemeinernd zu übersetzen. Man kann beim Übersetzen auch
etwas genauer beschreiben mit einem Hyponym (= explizieren).
9. Was versteht man unter „Polysemie”?
Charakter eines Zeichens, das mehrere Inhalte/Bedeutungen hat. Wörter, die
mehrere/verschiedene Bedeutungen haben. Die Bedeutungen haben etwas miteinander zu
tun und haben etwas gemeinsam.
10. Geben Sie eine Definition für „Homonyme”.
Wörter, die identisch klingen, aber eine andere Bedeutung haben. Gleichklingende Wörter mit
anderer Bedeutung. Die Bedeutungen haben meist nichts miteinander zu tun.
11. Warum ist das Konzept der Homonymie für Übersetzer relevant?
Das ist wichtig, um Verwirrung zu vermeiden. Es gibt Wörter, die gleich klingen/sind, aber eine
völlig andere Bedeutung haben. Daher ist es wichtig zu wissen, dass bestimmte Wörter
zwei/mehrere verschiedene Bedeutungen haben können (auch: Falsche Freunde!). Ein
Übersetzer muss für einen bestimmten Kontext die richtige Bedeutung kennen. Manchmal
passiert es, dass der Übersetzer eine falsche Bedeutung wählt und so im ZT etwas anderes
bekommt als ursprünglich im AT stand (Interpretationsfehler).
12. Geben Sie eine Definition für „Antonyme”.
Antonyme sind Wörter mit entgegengesetzter Bedeutung; sie drücken Gegensätze aus. Ein Wort
impliziert immer die Verleugnung des anderen. Wörter, die das Gegenteil voneinander bedeuten,
z.B. offen/geschlossen.
13. Was versteht man unter Konversen?
Wörter/Sätze können die gleiche Bedeutung haben, sind aber stilistisch unterschiedlich
strukturiert. Sie repräsentieren die Handlung auf eine andere Weise, sie betrachten sie aus
einem anderen Standpunkt, z.B. kaufen – verkaufen. Es sind oft Verben, die miteinander
verwandt sind. Die Beziehung besteht darin, dass sie die gleiche Realität zum Ausdruck bringen,
aber aus einem anderen Standpunkt. Die verschiedenen Satzteile im Rest des Satzes erhalten je
nach gewähltem Verb eine unterschiedliche Funktion.
14. Warum ist das Konzept der Konversität für Übersetzer relevant?
Als Übersetzer müssen Sie wissen, wie man die gleichen Dinge auf unterschiedliche Weise sagt.
Oft unterscheidet sich die geschriebene Sprache von der gesprochenen Sprache, und das eine
klingt etwas formeller als das andere. Als Übersetzer sind dies wichtige Informationen. Etwas,
das in der einen Sprache positiv ausgedrückt wird, kann beispielsweise in der anderen Sprache
oft negativ ausgedrückt werden (z.B. Englisch: it”s not bad Deutsch: es ist gut).
Grammatikalisches Beispiel: Aktiv & Passiv, z.B. „Die Fabrik stellt Zahnbürsten her.“
„Zahnbürsten werden hergestellt.“
15. Was versteht man unter einer Kollokationsrestriktion?
Der Kombinierbarkeit von Wörtern sind Grenzen gesetzt. Du kannst nicht jedes Wort mit jedem
anderen Wort kombinieren. Viele Wörter können nur mit bestimmten anderen Wörtern
kombiniert werden, dies ist völlig zufällig und ohne Logik.
16. Warum ist das Konzept der Selektionsrestriktion für Übersetzer relevant?
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